Vorname Rosa
Nachname Steinfeld
Geburtsname
Geburtsdatum 02.05.1910
Geburtsort Stralsund
Wohnort(e)
  • Stralsund, Frankenstraße 43
Beruf
Geschäftsadresse
Familienstand alleinstehend
Verwandschaftsverhältnis Tochter von Simon Steinfeld (1884-1940) und Amalie Pczysucher (1883-1940)
Deportation 12.02.1940 Piaski
Todesdatum unbekannt
Sterbeort unbekannt

Rosa Steinfeld

Rosa Steinfeld wurde am 2. Mai 1910 in Stralsund als älteste Tochter des jüdischen Möbel- kaufmanns Simon Steinfeld (1884-1941) und seiner Ehefrau Amalie Pczysucher (1883-1940) geboren.

Ihre Eltern waren Ende 1909, Anfang 1910 nach Stralsund gezogen, wo der Vater in der Frankenstraße 62 eine Filiale des Lübecker Möbelhauses “Hirsch Kesten” eröffnete. Nachfolgend betrieb er dieses in Eigenregie.

Leider wissen wir über Rosa und ihre Familie nur wenig. Wahrscheinlich besuchte sie wie andere jüdische Mädchen die Mädchenschule in der Mönchstraße. Welchen Beruf sie nach dem Ende der Schulzeit erlernte oder ob sie überhaupt eine Lehre aufnehmen konnte, ist nicht bekannt. Als sie 23 Jahre alt war, begann die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland und verschloss so dem Mädchen sämtliche Türen für ein normales bürgerliches Leben.

Rosa wird zusammen mit ihrer Familie in den Mitgliederlisten der Stralsunder Synagogengemeinde aus den Jahren 1934 und 1938 geführt. Ende 1938 musste sie den Zwangsnamen Sara annehmen, der sie eindeutig als Jüdin kennzeichnete. Als sie mit ihren Eltern am 12. Februar 1940 in das Ghetto Piaski deportiert wurde, lebte sie noch immer als unverheiratete junge Frau an der Adresse ihrer Eltern. Nicht nur ihre jüdische Herkunft, auch die zur NS-Zeit stark beschränkten Möglichkeiten der Juden, sich in Deutschland frei zu bewegen, nahmen ihr alle Möglichkeiten, eine eigene Familie zu gründen.

Rosas Spur verliert sich in Piaski. Obwohl das Todesdatum ihrer Eltern bekannt ist, bleibt das ihre im Dunkeln. Für Rosa Steinfeld ist am 9. Juli 2025 ein Stolperstein an ihrer letzten frei gewählten Adresse verlegt worden.

Quellen:

  1. Stadtarchiv Stralsund, Rep. 18, Nr. 322,
  2. Wohnungsanzeiger Stralsund 1910-1940