Vorname Paul Samuel
Nachname Blach
Geburtsname
Geburtsdatum 28.06.1885
Geburtsort Stralsund
Wohnort(e)
  • Heilgeiststraße 94 Stralsund
  • 1935 Holsteinische Straße 25, Berlin,
  • 1939 Barstraße 56 Berlin
Beruf Kaufmann
Geschäftsadresse
Familienstand verheiratet
Verwandschaftsverhältnis Ehemann von Hedwig Jeanette Wertheim
Deportation 04.03.1943 Motzstraße 86 Berlin
Todesdatum 31.12.1944
Sterbeort Auschwitz

Paul Samuel Blach

Paul Samuel Blach wurde am 28. Juni 1885 in Stralsund in der Heilgeiststraße 94 als  Sohn von Felix Blach und Friedchen Blach, geb. Salomon geboren. Er war der ältere Bruder von  Carl-Philipp Blach (geb. 1887). Paul Samuel wurde in Berlin Kaufmann und heiratete am 02.05.1924 in Frankfurt am Main Hedwig Jeannette Blach, geb. Wertheim, geboren am  17. Mai 1893 ebendort. Das Paar zog nach Berlin. Paul war ab 1924 Juniorpartner bei der Firma Schwab & Schwarzschild, Damenkleiderstoffe engros. Die Firma wurde 1931 liquidiert. Nach vorübergehender Tätigkeit als Versicherungsvertreter bei der Victoria Versicherung arbeitete er von 1932 bis 1938 als Provisions – Vertreter für die Firma Pasamentier, Damenstoffe engros. Seine Frau trug wesentlich zum Unterhalt des Familienlebens aus ihrem eigenen Vermögen bei.

Laut jüdischem Adressbuch Großraum Berlin von 1931 lebte das Paar zunächst in Wilmersdorf in der  Holsteinische Str. 25, später – 1939 – in der Mannheimer Str. 14.

Sie bekamen zwei Kinder: Cornelia Prager, geb. Blach (geb.1925) und Rudolf Karl Blach (geb. 1930).
Beide Kinder konnten auf Einladung der britischen Regierung am 16. Januar 1939 zusammen mit 93 weiteren Kindern und 6 Erwachsenen auf der MS „Manhattan“  nach England verschickt werden. Ihre Mutter Hedwig Jeanette Blach folgte ihnen im Juni 1939. Paul blieb in Berlin.Die historischen Adressbücher weisen nur 1935 die Holsteinische Str. 25 und 1939 die Barstraße 56 aus. 1943 wurde Paul Samuel  Zwangsarbeiter auf dem Anhalter Güterbahnhof. Deportiert wurde er von der Motzstraße 86 in Schöneberg, wo er zur Untermiete bei einer Familie  Cohn lebte.  Anlässlich der „Fabrikaktion“ (Großrazzia von Gestapo und SS Ende Febr. 1943) wurde er mit dem 34. Osttransport am 04. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Sein Todesdatum wurde auf den 31. Dezember 1944 festgelegt.

Sein Sohn Rudolf (Rolf)  wurde nach seiner Promotion in England Ophthalmologe an der University of London.
Seine Tochter Cornelia emigrierte nach dem Krieg von England in die USA. Von ihr ist im dortigen Familienarchiv eine eindrucksvolle Beschreibung ihrer Zeit vor und nach dem Kindertransport erhalten.

Foto: Familienarchiv Familie Blach GB

Quellen:

  1. Jüdisches Adressbuch Berlin
  2. findmypast.co.uk
  3. Robert Kain: Otto Weidt Biographie
  4. Entschädigungsakte Hedwig Jeanette Wertheim
  5. mapping the lives