Vorname Mathilde
Nachname Räsener
Geburtsname Glaser
Geburtsdatum 04.10.1853
Geburtsort Miroslawiec (Märkisch Friedland), Westpreussen, heutiges Polen
Wohnort(e)
  • Stralsund, Frankenwall 9
Beruf Hausfrau
Geschäftsadresse
Familienstand verwitwet
Verwandschaftsverhältnis Witwe des jüdischen Lehrers Julius Räsener (1851-1912), Mutter von Anna Aron (1879-1942), Therese Neumann (1883-1940), Frieda Jensen (1884-1941), Arthur (1878-1920), Hugo (1897-1918), Siegfried (1886-1904), Emma (1893-1893), Ernst (1891-1893), Friedrich (1895-1895) und Henriette (1890-1890)
Deportation keine
Todesdatum 25.09.1939
Sterbeort Stralsund

Mathilde Räsener, geb. Glaser

Mathilde Räsener, geb. Glaser, war die Witwe des Lehrers und Kantors der Stralsunder Jüdischen Gemeinde. Sie wurde am 4. Oktober 1853 in Märkisch-Friedland/Westpommern, heute Miroslawiec in Polen, geboren.

In Strasburg/Uckermark heiratete sie 1877 den jüdischen Kaufmann Julius Räsener (1851-1912), der ab 1900 in der Stralsunder Jüdischen Gemeinde als Lehrer und Kantor wirkte. Das Ehepaar hatte zehn Kinder, von denen die älteren fünf – Arthur, Anna, Therese, Frieda, Hugo – das Erwachsenenalter erreichten. Der Sohn Siegfried verstarb mit 18 Jahren. Die zwischen 1890 und 1895 in Stralsund geborenen Kinder Emma, Ernst, Friedrich und Henriette starben schon im Säuglings- bzw. Kindesalter.

Arthur wurde 1878 in Strasburg/Um. geboren, verstarb aber bereits 1920. Der 1897 in Stralsund geborene Hugo fiel 1918 als Kriegsteilnehmer in Frankreich. Beider Gräber befinden sich, wie das Grab der Eltern, auf dem Jüdischen Friedhof Stralsund.

Die drei Mädchen, Anna, Therese und Frieda, kamen ebenfalls in Strasburg/Uckermark zur Welt. Anna am 1. Oktober 1879, Therese am 20. November 1883 und Frieda am 3. Dezember 1884. Die Familie Räsener zog zwischen 1886 und 1890, dem Geburtsjahr von Henriette, nach Stralsund.

Anna heiratete den Textilkaufmann Joseph Aron, geb. am 25. Dezember 1870 in Posen. Das Ehepaar ließ sich in Berlin nieder. Von ihrem letzten Wohnsitz in Berlin Charlottenburg, der Blumenstraße 89, sind beide am                  24. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt, heute Lodz in Polen, deportiert worden. Anna starb am 4. Februar in Litzmannstadt, ihr Ehemann Joseph am 22. April 1942 ebenda.

Therese und ihre Schwester Frieda blieben nach dem Tod des Vaters in der Nähe ihrer Mutter in Stralsund. Mathilde wohnte mit ihren beiden Töchtern zur Miete im Frankenwall 9. Dort ist sie verzeichnet seit dem Jahr 1923. Auch Therese wohnte bereits zu dieser Zeit dort. Frieda erscheint an dieser Adresse erst gegen 1933. Sowohl 1934 als auch 1938 ist Mathilde in der Liste der Synagogengemeinde verzeichnet; ein Hinweis darauf, dass sie mit ihrer Heirat oder danach offensichtlich zum jüdischen Glauben konvertiert war. Therese heiratete Herrn …. Neumann und wurde nach Piaski deportiert (siehe Eintrag: Therese Neumann), Frieda heiratete ….Jensen und wurde in Riga ermordet (siehe Eintrag: Frieda Jensen).

Mathilde starb am 25. September 1939 in Stralsund. Ein Stolperstein wird für sie am 28. Juni 2023 verlegt.

Quellen:

  1. Stadtarchiv Stralsund, Rep. 18, Nr. 435,
  2. Wohnungsanzeiger Stralsund
  3. Personenstandsunterlagen des Standesamtes Strasburg/Um.
  4. familysearch.com