Vorname | Margarete, geb. Moses |
---|---|
Nachname | Joseph |
Geburtsname | Moses |
Geburtsdatum | 26.10.1868 |
Geburtsort | Stralsund |
Wohnort(e) |
|
---|---|
Beruf | Hausfrau |
Geschäftsadresse |
Familienstand | verheiratet |
---|---|
Verwandschaftsverhältnis | Ehefrau von Wilhelm Joseph (1841-1922) |
Deportation | 01.09.1942 Theresienstadt |
---|---|
Todesdatum | 29.09.1942 |
Sterbeort | Treblinka |
Margarete Joseph, geb. Moses
Margarete Joseph wurde am 6. Oktober 1868 als zweites Kind des Ehepaares Louis Joseph Moses (ca. 1840-1923) und Auguste Loewenthal (1836-1904) in Stralsund geboren. Sie war die Schwester von Julius Moses (1867-1906), Frieda Aronheim (1870-1942) und Louisa Cohn (geb. 1871).
Margarete wuchs mit ihren Geschwistern in Stralsund auf, wo ihr Vater seit 1866 in der Mönchstraße 30 ein Geschäft für Herrengarderobe führte und als Schneider das Bürgerrecht 2. Grades erworben hatte. Er selbst stammte nicht aus Stralsund, sondern war vor 1866 zugezogen.
Am 8. Juli 1889 heiratete Margarete in Stralsund den jüdischen Kaufmann Wilhelm Joseph (1861-1922) aus Pasewalk und verließ nachfolgend Stralsund. Wilhelm betätigte sich ab 1891 im Exportgeschäft seines Bruders Gustav1 in der Stettiner Speicherstraße und wohnte mit seiner jungen Frau in der Pölitzer Straße 85 (1982). Über Kinder aus der Beziehung ist nichts bekannt.
In der zweiten Hälfte des Jahres 1899 verlagerten die Brüder Gustav und Wilhelm Joseph ihre Firma und den Wohnsitz nach Berlin2. Das Unternehmen existierte noch bis 1910, aber bereits seit 1901 mit Wilhelm als Alleininhaber. Ab 1911 erscheint Wilhelm als Mitinhaber der Firma „L. Cohn&Co“3 in Berlin in den dortigen Adressbüchern.
Das Sterbedatum von Wilhelm konnte nicht genau ermittelt werden. Margarete erscheint erstmals allein im Jüdischen Adressbuch von 1931/32 mit der Anschrift Schlüterstraße 48 in Charlottenburg. Der Zensus von 1939 weist sie dann mit der Adresse Fasanenstraße 69 in Charlottenburg aus.
Margarete wurde mit dem 54. Alterstransport am 1. September 1942 in das Ghetto Theresienstadt und wie ihre Schwester, Frieda Aronheim, vier Wochen später, am 29. September, in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet. Vor ihrem letzten, frei gewählten Wohnsitz in der Fasanenstraße 69 in Charlottenburg liegt derzeit noch kein Stolperstein für sie.
Quellen:
- Wohnungsanzeiger Stralsund 1868-1900
- Jüdisches Adressbuch von Groß Berlin 1929/30, 1931/32, unter: www.digital-zlb.de, abgerufen am 30. Dezember 2022
- Geburten- und Sterberegister Stralsund
- Zentrale Datenbank der Namen der Holcaust-Opfer, www.yadvashem.org, abgerufen am 30. Dezember 2022
- Deportationslisten, unter www.statistik-des-holocaust.de, abgerufen am 30. Dezember 2022
- Gedenkbuch-Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, www.bundesarchiv.de
- Internationales Zentrum zur Nationalsozialistischen Verfolgung, www.arolen-archives.org, abgerufen am 30. Dezember 2022
- Adressbücher der Stadt Stettin 1890 bis 1905, unter: www.digitale-bibliothek-mv.de, abgerufen am 27. Januar 2023
- Adressbücher Berlins 1900-1922, unter: www.digital-zlb.de, abgerufen am 27. Januar 2023
1„A. Joseph-Lumpen en gros und Exportgeschäft“, unter: Stettiner Adressbuch 1892-1899
2Der Standort der Firma „A. Joseph“ in Berlin und auch der Wohnsitz der Familie wechselten mehrmals: von der Usedomstr. 7/8 in die Chausseestr. 53 und in die Waßmanstr. 22/22a; von der Brunnenstraße 27 in die Oranienburger Str. 57 und in die Kantstraße 38a in Charlottenburg.
3„L.Cohn&Co. – Rohtabak und Fabrik für Zigarrenfabrikutensilien“, N54, Brunnenstraße 24, im Adressbuch für Berlin 1911-1920“, unter: www.digital-zlb.de, abgerufen am 27. Januar 2023