Vorname | Hermann |
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Nachname | Born |
Geburtsname | |
Geburtsdatum | 24.07.1899 |
Geburtsort | Bergen auf Rügen |
Wohnort(e) |
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Beruf | Kaufmann |
Geschäftsadresse | unbekannt |
Familienstand | verheiratet |
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Verwandschaftsverhältnis | Ehemann von Ilse Rebekka Löwenstein (gest. 1949) |
Deportation | keine, Überlebender |
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Todesdatum | 1969 |
Sterbeort | Berlin-Charlottenburg |
Hermann Born
Hermann Born wurde am 24. Juli 1899 als ältester Sohn des jüdischen Kaufmanns Max Born (1870-1908) und seiner Ehefrau Franziska, geb. Heine, (1871-1944) in Bergen auf Rügen geboren. Bereits ein Jahr später wohnte die Familie in Stralsund.
Max Born betrieb in Stralsund einen Handel mit Tierdärmen. Seine Frau Franziska betreute die zwei Kinder. Nach dem Tode des Vaters arbeitete seine Mutter für den Unterhalt der Familie. Ab 1908 besuchte Hermann das Realgymnasium in Stralsund, das er im Frühjahr 1914 nach Abschluss der Obertertia verließ. Diesen Schulweg nahmen zur damaligen Zeit für gewöhnlich die Kinder, deren Väter als Kaufleute arbeiteten und die sich dann für eine kaufmännische Ausbildung entschieden. Hermann wurde zum Militärdienst eingezogen und geriet ziemlich schnell in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Dort arbeitete er als Filmvorführer. Erst nach Kriegsende machte er eine Ausbildung zum Kaufmann.1
Hermann verließ Stralsund und ging nach Lübeck. Hier in Lübeck heiratete er die in Posen geborene Ilse Rebekka Löwenstein und im April 1927 wurde ihre Tochter Eva geboren. Das Lübecker Adressbuch nennt ihn 1931 bis 1933 als Angestellten mit Wohnanschrift in der Robert-Koch-Straße 4. 1935 gibt es als Berufsbezeichnung „Film-Vorführer“ und als Wohnanschrift die Helmholtzstraße an.
In der Familie erzählt man sich, dass Hermann in die Auseinandersetzungen zwischen dem „Reichsbanner“2 und den politisch Rechten geriet und wohl auch eine Zeitlang in Hamburg-Fuhlsbüttel interniert war. Er soll davon gesprochen haben, dass „…ihm das Pflaster zu heiß“ wurde3. Da seine Frau Ilse Verwandte in Buenos Aires hatte, die bereits länger dort ansässig waren, bereitete man die Emigration nach Argentinien vor.
Am 26. April 1935 floh Hermann mit seiner Familie und ließ sich in Buenos Aires nieder. Die Eingliederung in die neue Gesellschaft brachte ihm einige Probleme. Er fand nur schwer eine angemessene Arbeit und musste seine Familie eine Zeitlang mit Hilfsarbeiten im Hafen über Wasser halten. Später fand er eine Anstellung als Prokurist bei einer deutschen Firma in Buenos Aires. Ende der 1940er Jahren starb seine Frau Ilse Rebekka. 1968 erkrankte seine Tochter Eva schwer und starb während einer Operation. Nach ihrem Tod kehrte Hermann nach Deutschland zurück. Er verstarb 1969 in Berlin.
Quellen:
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- StA Stralsund, Po 4*92.4
- Adressbuch Lübeck, Jahrgänge 1931-1935
- www.mappingthelifes.org, abgerufen am 29. September 2022
- Familie
- Wikipedia zum Begriff „Reichsbanner“, abgerufen am 19. Oktober 2022
1 Vom Kaufmannsberuf sprach er Lt. Aussagen seiner Familie immer als „Heringsbändiger“.
2 Der „Reichsbanner“ war ein überparteilicher Veteranen- und Wehrverband. Gegründet wurde er 1924 in Magdeburg und setzte sich für den Schutz der (Weimarer) Republik und der Verfassung ein.
3 Aussage der Nichte. -