Vorname Hedwig
Nachname Joseph
Geburtsname
Geburtsdatum 18.11.1880
Geburtsort Stralsund
Wohnort(e)
  • Stralsund, Fährstraße 19
Beruf Damenschneiderin
Geschäftsadresse
Familienstand alleinstehend
Verwandschaftsverhältnis Tochter von Moritz Joseph (1842-1925) und Ida Jacoby (1850-1910)
Deportation keine
Todesdatum 21.11.1976
Sterbeort New York

Hedwig Joseph

Hedwig Joseph ist die Tochter von Moritz Joseph (1842-1925) und Ida Jacoby (1850-1910) und die Schwester von Erich, Gustav, Herta, Eugen und Paul Joseph. Sie wurde am 18.11.1880 in Stralsund geboren und lebte mit ihrer Familie in der Külpstraße 19. In der Familie war sie bekannt als „Tante Hete“.

Hedwig ging in Stralsund zur Schule und erlernte danach den Beruf einer Damenschneiderin.

Wie viele andere Stralsunder Juden nahm sie am 29.09.1938 den Zwangsnamen „Sara“ an. Hedwig erhielt keine Reichskleider- und keine Lebensmittelkarte und konnte sich deshalb auch nur schwer versorgen. Sie lebte von dem, was man ihr gab1. Ihre Wohnung wurde einige Male unter dem Vorwand, „nach Waffen“ zu suchen, verwüstet.

Hedwig Joseph lebte nicht in Stralsund. Kein Wohnungsanzeiger listet sie als Damenschneiderin oder unter ihrem Namen. Sie blieb unverheiratet und hatte auch keine eigenen Kinder. Fast alles, was heute über sie erzählt werden kann, hat seinen Ursprung in den überlieferten Erzählungen der Nachkommen2.

Hedwig Joseph floh 1939 gemeinsam mit ihrem Neffen Heinz Jacoby, dem Sohn ihrer verstorbenen Schwester Herta und Julius Jacoby, nach Shanghai in China. Einmal in Shanghai angekommen, verbrachte sie dort acht Jahre bevor sie im August 1947 das Segelschiff „General M.C.Meigs“ Richtung USA bestieg. Noch im selben Monat kam sie in New York an. Sie nahm die amerikanische Staatsbürgerschaft an und arbeitete in ihrem erlernten Beruf als Schneiderin im Unternehmen „Lady‘s Companion“ im Broadway in New York.

Hedwig Joseph verstarb sie drei Tage nach ihrem 96. Geburtstag. Ihr Grabstein befinden sich auf dem „Cedar Park Cemetery“ in Paramus, New Jersey.

Quellen:

  1. Stadtarchiv Stralsund, Geburtsbücher
  2. Stadtarchiv Stralsund, Rep. 18, Nr. 440, Zwangsnamen bei Juden
  3. Stammbaum der Familie, erstellt von
  4. WWW.ancestry.com

1Oberhalb ihres Porträtfotos hat sie vermerkt, dass dieses Kleid ihr von Berta Cohn geschenkt worden war. Siehe dazu die Galerie.

2Siehe dazu: Stammbaum der Familie im Teil Dokumente des Gedenkbuches