Vorname | Gertrud |
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Nachname | Wolff |
Geburtsname | |
Geburtsdatum | 25.09.1883 |
Geburtsort | Stettin (Szczecin), Pommern, heutiges Polen |
Wohnort(e) |
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Beruf | ohne |
Geschäftsadresse |
Familienstand | alleinstehend |
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Verwandschaftsverhältnis | unbekannt |
Deportation | 17.11.1939 Westpreußische Anstalt Neustadt (Wejherowo), Polen |
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Todesdatum | November 1939 |
Sterbeort | Wälder von Piasnica/Wejherowo, Polen |
Dokumente
Gertrud Wolff
Von Gertrud Wolff, geboren am 25. September 1883 in Stettin (Szczecin, heute Polen), wissen wir aus der erhaltenen Liste der nationalsozialistischen Verwaltung zu den “Juden und Mischlingen Stralsunds” vom 19. Juni 1939. Nach dieser Liste befand sich Gertrud Wolff zuvor in den “Kückenmühler Anstalten”, kurz Kückenmühle, einer Heilanstalt in Nemitz bei Stettin, die durch die Diakonie1 von 1863 bis ins Jahr 1940 betrieben wurde.
Gertrud Wolff befand sich bereits seit dem 28. März 1924 in der Provinzialheilanstalt Stralsund. Sie war deutsche Staatsangehörige und nicht verheiratet. Zu ihrer Familie ist nichts weiter bekannt.
Gemeinsam mit den anderen Patienten der Provinzialheilanstalt2 wurde sie im November 1939 “verlegt”. Der Vermerk “verlegt” umschreibt die Deportation nach Neustadt/ Wejherovo3 im heutigen Polen und die Ermordung dieser Patienten im Rahmen der T4-Aktion4 in den Wäldern von Piasnica5.
Seit 2013 erinnern vier Säulen im heutigen Krankenhaus West, Helios Krankenhaus Stralsund, an die Ermordeten. Auf dem Bahnhof Stralsund, der Ausgangspunkt der Deportation war, gibt es seit 2014 eine Stolperschwelle.
Quelle:
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- StA Stralsund, Rep. 18 Nr. 435
1Die Diakonie ist der soziale Dienst der Evangelischen Kirchen. Sie widmet sich vor allem der Alten-, Kranken- und Armenfürsorge.
2Dies betraf 1.160 Menschen.
3In Neustadt/Wejherovo gab es die „Westpreußischen Anstalten”, eine seit 1883 existierende Heilanstalt.
4Benannt nach der Zentraldienststelle T4 in Berlin: Tiergartenstraße 4.
5Die Ermordung ging in die Geschichte ein als das “Massaker von Piasnica”. Im Dezember 1939, ermordeten Angehörige der SS und des „Volksdeutschen Selbstschutzes“ in den Wäldern um das Dorf Wielka Piaśnica mehrere tausend Menschen; polnische Intellektuelle und Patienten deutscher und polnischer Heilanstalten.