Gertrud Joseph
Gertrud Joseph, geb. Blach wurde am 22. März 1878 in Berlin als Tochter von dem Lederwarenhändler Julius Blach und seiner Frau Selma geb. Wallmann, und als eines von 6 Kindern geboren. Ihre Geschwister waren Paula, Ernst, Margarete, Else und Friedrich. Kurze Zeit später zogen ihre Eltern wieder nach Stralsund, zunächst in die Ossenreyer Str. 8/9, dann 1883 in die Heilgeiststraße 89.
Gertrud Joseph heiratete am 6. Februar 1903 den Kaufmann Max Joseph, der in der Ossenreyer Straße 53 das große Hut-und Modekaufhaus Schlesinger Nachfolger besaß. Gertrud führte das Geschäft ebenfalls und saß oft an der Kasse, wie ihre Tochter Rosemarie in einem Brief (“Flucht oder Tod” von W. Wilhelmus) schrieb. Gertrud gebar einen Sohn Martin (1903-1974) und eine Tochter Rosemarie (1910-2003 ).
Am 10. März 1939 flohen Gertrud, ihr Mann und ihre Tochter Rosemarie mit deren erstem Mann in die Niederlande. Sie versteckten sich zunächst in Hilversum, später wurden Gertrud und Max nach Westerbork verbracht und am 20. Juli 1943 nach Sobibor deportiert, wo sie am 23. Juli 1943 umkamen. Beide Kinder überlebten.