Vorname | Flora, geb. Baumann |
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Nachname | Tietz |
Geburtsname | Baumann |
Geburtsdatum | 20.05.1855 |
Geburtsort | Birnbaum an der Warthe (Miedzychód), preussische Provinz Posen, heutiges Polen |
Wohnort(e) |
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Beruf | Hausfrau |
Geschäftsadresse |
Familienstand | verheiratet |
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Verwandschaftsverhältnis | Ehefrau von Leonhard Tietz (1849-1914), Mutter von Alfred Leonhard (1883-1941), Heinrich (1880-1891), Gerhard (1884-1978), Luise Eliel (1887-1948) und Änne Amalie (1892-1966) |
Deportation | keine |
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Todesdatum | 18.08.1943 |
Sterbeort | London, England |
Flora Tietz geb. Baumann
Die Ehefrau von Leonhard Tietz wurde am 20. Mai 1855 in Birnbaum an der Warthe, Preußen – späteres Polen – als Tochter von Abraham und Amalie Baumann geboren. Ihre Geschwister waren: Julie Tietz, geb. Baumann, Wilhelm Baumann, Max Baumann, Sally Baumann und Alex Baumann.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann Leonhard Tietz (1849-1914), den sie im Oktober 1879 geheiratet hatte, lebte Flora eine Zeitlang in Stralsund und führte mit ihm gemeinsam ab dem 14. August 1879 sein erstes „Manufacturgeschäft“ in der Ossenreyerstraße. Dem „hochgeehrten Publikum von Stralsund und Umgegend“ offerierten sie Garne, Knöpfe und Posamente (Borten, Kordeln, Quasten usw.) sowie Wollwaren, außerdem „sämtliche Artikel zur Damen- und Herrenschneiderei“.
Flora und Leonhard hatten fünf Kinder: Heinrich (1880-1891), Dr. Alfred Leonhard (1883–1941), Luise Eliel, geb. Tietz (1887-1948), Änne Anna Amalie Eliel, geb. Tietz (1892-1966) und Gerhard Leonhard (1894–1978).
Ihr ältester Sohn Alfred Leonhard Tietz übernahm 1914 nach dem Tod seines Vaters als Generaldirektor die Leitung der Leonhard Tietz AG. Auch der jüngste Sohn, Gerhard arbeitete in der Konzernleitung mit. Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen und die jüdisch geführten, großen Warenhäuser unter Zwang und Gewalt „arisierten“, musste auch die Familie Tietz ihre Anteile am Konzern unter Wert verkaufen und sich aus dem Geschäftsleben zurückziehen.
Zusammen mit der Familie ihres Sohnes Alfred Leonhard flüchtete Flora 1934 ins Exil, über Amsterdam nach Palästina, später dann nach London, wohin bereits Gerhard geflohen war. Hier verstarb sie am 18. August 1943.
Quellen:
- Soénius, Ulrich S., „Tietz, Leonhard“, in: Neue Deutsche Biographie 26 (2017), S. 272-274 [Onlinefassung]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/ pnd120882604.html
- Stadtarchiv Stralsund, Geburtenbücher
- Lebensdaten Flora Tietz, www.geni.com