Vorname Arthur Max
Nachname Hilzheimer
Geburtsname
Geburtsdatum 23.04.1900
Geburtsort Stralsund
Wohnort(e)
  • Stralsund, Ossenreyerstraße 46
  • Berlin-Pankow, Görschstraße 50
Beruf Schauspieler
Geschäftsadresse
Familienstand verheiratet
Verwandschaftsverhältnis Ehemann von Maria Laura Lindner
Deportation 1936 Verhaftung, Zuchthaus, Arbeitslager, Strafbatallion
Todesdatum 01.05.1968
Sterbeort Berlin-Pankow

Arthur Max Hilzheimer

Arthur Max Hilzheimer war der älteste Sohn des jüdischen Samen- und Gartenhändlers Ernst Hilzheimer (1866-1932) und seiner nichtjüdischen Ehefrau Ida, geb. Reppin (1873-1942). Er wurde am 23.04.1900 in Stralsund geboren, in der St. Jakobikirche getauft und verbrachte seine Kindheit in Stralsund. Er besuchte die Oberrealschule Stralsund und arbeitete 1917/18 als Ingenieur-Volontär. Diesen Beruf erlernte er dann später nicht.

Arthur Max Hilzheimer wurde Schauspieler. Er zog bereits früh nach Berlin und lebte ab 1933 in der Görschstraße 50. Im Juni 1935 heiratete er im Standesamt Berlin-Mitte die Nichtjüdin Maria Laura Alma Lindner (geb.1904). Mit ihr hatte er eine Tochter und einen Sohn. Zum Zeitpunkt der Eheschließung war er in Berlin als Theaterinspizient tätig.

Arthur war Mitglied der Kommunistischen Partei bei und arbeitete in der Illegalität aktiv gegen die Nationalsozialisten. Wegen dieser Tätigkeit wurde er am 20. Juli 1936 verhaftet und ein Jahr später vom Kreisgericht Berlin wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.

Seine Strafe verbüßte Arthur Max Hilzheimer im Zuchthaus Brandenburg-Görden und im Strafgefangenenlager Aschendorfermoor/Niedersachsen. Anschließend war er als Arbeiter in Berlin tätig und wurde am 5. Januar 1944 in das Strafbataillon 9991 eingezogen. Am 1. April 1945 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

1946 kehrte Arthur Max Hilzheimer nach Berlin zurück. Er arbeitete wieder als Schauspieler und setzte als Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands seine politische Tätigkeit fort. Er verstarb am 1. Mai 1968 in Berlin-Mitte.

Quellen:

  1. Geburtenbücher Stralsund
  2. Stadtarchiv Stralsund, Po4*616.122, Artikel aus der Pommerschen Kirchenzeitung vom 09.11.1998, Nr. 45, Autor: Heide Eggert
  3. „Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945: ein biographisches Lexikon“, Hrsg.: Geschichtswerkstatt der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (Berliner VVN BdA) e.V. unter Leitung von Hans-Joachim Fieber, Trafo-Verlag Berlin, Band 3

1Das Strafbataillon 999 war ein Sonderverband der deutschen Wehrmacht. Es war dem Heer unterstellt und gebildet aus eigentlich vom Wehrdienst ausgeschlossenen „Wehrunwürdigen“, denen die bürgerlichen Ehrenrechte per Gerichtsbeschluss (Zuchthausstrafe), per Verordnung (Juden) oder per militärischem Urteil entzogen worden waren. Beim Einrichten der Strafdivision im Oktober 1942 wurde diese „Wehrunwürdigkeit“ für die Dauer des Krieges aufgehoben. Dies brachte der deutschen Kriegsmaschinerie erneut mehrere Tausend Soldaten, die zum größten Teil die erste Möglichkeit zur Flucht nutzten. (Quelle: Wikipedia, 29.01.2021)