Vorname | Alfred |
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Nachname | Mandelbaum |
Geburtsname | |
Geburtsdatum | 03.02.1934 |
Geburtsort | Stralsund |
Wohnort(e) |
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Beruf | Waschmaschinentechniker |
Geschäftsadresse |
Familienstand | verheiratet |
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Verwandschaftsverhältnis | Eheman von Rachel, Vater von 3 Kindern |
Deportation | Überlebender |
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Todesdatum | 25.04.2004 |
Sterbeort | Worongary, Queensland, Australien |
Alfred Mandelbaum
Alfred Mandelbaum wurde am 3. Februar 1934 in Stralsund als Sohn des Lebensmittel-und Getränkehändlers David Samson Mandelbaum (1897-1974) und seiner nichtjüdischen Ehefrau Meta Frieda Karolina Mandelbaum, geb. Hübner (1914-1991) geboren. Alfred hatte einen Halbbruder aus der ersten Ehe seines Vaters: Harry Mandelbaum, geb. 1927, der in Auschwitz ermordet wurde, und zwei jüngere Geschwister: Hans (1945-2015) und Sylvia (verheiratete Kronberg, geb. 1947). Alfreds Eltern besaßen in der Frankenstraße 22 (1934) und am Tribseer Damm 7 einen Lebensmittel-und Getränkeladen. Seine Mutter, Meta Mandelbaum war gelernte Verkäuferin. Die Eltern heirateten am 28.Juni 1935 und flohen einen Monat später mit dem Sohn nach Poznan, um den tätlichen Übergriffen und der in Stralsund gegen diese Verbindung verübten Hetzjagd zu entgehen. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zogen sie weiter nach Warschau.
Mit der Einrichtung des Warschauer Ghettos durch die Nationalsozialisten Mitte 1940 musste die Familie ihren Wohnsitz dort nehmen. Über seine Erlebnisse in dieser Zeit berichtete Alfred in Briefen und persönlichen Gesprächen mit Eberhard Schiel, die zur Grundlage für das von diesem herausgegebene Buch “Die verlorene Kindheit des Alfred M.” wurden.
Bevor im Juli 1942 die SS als Wachpersonal eingesetzt und Deportationen aus dem Ghetto vorbereitet wurden, gelang es Alfreds Mutter, den Sohn aus dem Ghetto zu schmuggeln und bei sich in ihrer separaten, im polnischen Teil Warschaus gelegenen Wohnung unterzubringen. Die Familie fand erst wieder zusammen, als David Mandelbaum im April 1943 die Flucht von seiner Zwangsarbeitsstätte gelang. Die separate Wohnung von Alfreds Mutter befand sich auf der anderen Seite der Ghettomauer und in der Nähe eines stark frequentierten Marktes. Hier nahmen mit der Zeit die Razzien und Verhaftungen zu. Das veranlasste die Familie zum Umzug in eine andere Wohnung, in der sie bis Anfang August 1944 blieben.
Da nur Alfred und seine Mutter polizeilich an der neuen Adresse gemeldet waren, wurden sie nach der Zerschlagung des Warschauer Aufstandes im Oktober 1944 von den Nationalsozialisten nach Solejowek umgesiedelt, von wo sie sich 1945 zu den Großeltern nach Stralsund auf den Weg machten. Das Ende des Zweiten Weltkrieges erleben Alfred und seine Mutter in Stralsund. Einen Monat später trifft auch der Vater wieder hier ein.
Quellen:
- Eberhard Schiel: Die verlorene Kindheit des Alfred M., Scheunenverlag Saal-Mecklenburg, 2001
- Emails von Alfreds Schwester Sylvia Kronberg, geb. Mandelbaum